Ballonrebe (Cardiospermum halicacabum)
Der lateinische Name der Ballonrebe ist Cardiospermum und bedeutet „Herzsame“, wenn man sich die wunderschönen Samen anschaut, dann weiss man wieso, sie sind rund und schwarz und besitzen einen weissen herzförmigen Fleck. Sie hat entzündungshemmende und juckreizstillende Wirkung, die durch Studien belegt ist und wird manchmal auch als das pflanzliche Cortison bezeichnet.
Familie: Sapindaceae (Seifenbaumgewächse)
Verwendeter Pflanzenteil: die blühenden, oberirdischen Teile
Volksnamen [1]
englisch: ballon vine, heart pea, französisch: pois de coeur
Botanik [1,2,3]
Die Ballonrebe ist eine krautige Schlingpflanze, die ursprünglich aus tropischen bis subtropischen Gebieten wie Indien, Afrika oder Südamerika kommt. Bei uns kann sie als einjährige Pflanze gut gedeihen und wird gerne in Weinbaugebieten angepflanzt, da dort das Klima sehr mild ist. Die Stängel sind nur etwa 3 Millimeter dick, können aber eine Länge von zwei bis drei Metern erreichen. An den dünnen, rankenden Stängeln entspringen fiederteilige Blätter, die etwas an glatte Petersilienblätter erinnern. Die weisslichen, kleinen Blüten wirken eher unscheinbar, doch daraus entwickeln sich augenfällige Kapselfrüchte. Sie ähneln einem aufgeblasenen Ballon, der um ein Vielfaches grösser ist als die Blüten. Im Inneren schlummern die dunkelblauen bis schwarzen Samen mit dem typischen, herzförmigen Fleck.
In die Homöopathie eingeführt wurde die Ballonrebe übrigens durch Willmar Schwabe, der 1956 die ersten Cardiospermum-Exemplare aus dem damaligen Belgisch-Kongo nach Deutschland brachte.
Inhaltsstoffe [2]
Halicarsäure, Saponine, Tannine, Alkaloide, Flavonoide, Sterine, Catechine, Triterpene
Wirkungen [3,4]
auf der Haut: entzündungshemmend, juckreizstillend, feuchtigkeitsspendend, antiezematös. Die Ballonrebe wird daher auch als natürliches Cortison bezeichnet. In Studien [4] konnte ein überzeugende entzündungshemmende und juckreizstillende Wirkung nachgewiesen werden.
Indikationen [1,2,3]
bei Entzündungen der Haut mit Juckreiz, wie z.B. ekzematische, neurodermitische Haut, allergische Hautreaktionen, Insektenstiche
Tinkturherstellung
Geerntet wird das blühende Kraut in der Zeit von Juni bis September und daraus eine Tinktur mit 70% Alkohol hergestellt. Dies entspricht der homöopathischen Urtinktur [5]. Diese kann dann 10% in einer Creme oder Lotion eingesetzt werden.
Pflanze aus Samen ziehen [3]
Gartenfreunde können die Cardiospermum-Pflanze selbst ziehen. Das schnellwachsende, nicht winterharte Klettergewächs erobert problemlos Zäune, Pergolen und Spaliere. Natürlich können damit auch Kübel und Balkonkästen begrünt werden. Die Samen werden ab Februar bis Ende März im Gewächshaus oder auf der Fensterbank ausgesät. Bei rund 20°C erblicken die Keimlinge nach zwei bis vier Wochen das Licht der Welt. Sie werden dann in etwa 8cm grosse Blumentöpfe gesetzt. Ungefähr zwei Wochen vor den Eisheiligen werden die Pflänzchen bei rund 15°C an das Freilandklima gewöhnt. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, können die Zöglinge schliesslich ins Freie gepflanzt werden. Dort lieben sie Sonnenschein, Feuchtigkeit und einen durchlässigen Humusboden.
Indianische Weisheit
Werden die reifen Samen verschenkt, soll das Feuer in der Liebe niemals sterben.
Literaturverzeichnis
[1] Heike Käser, olionatura, https://olionatura.de/pflanzen/ballonrebe
[2] Ursel Bühring, Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde,Stuttgart, Haugverlag, 2011, ISBN 978-3-8304-7368-8
[3] Herzsamen für Hautprobleme / Meine Gesundheit Online (meinegesundheit-online.ch)
[4] Cardiospermum halicacabum in atopic dermatitis: Clinical evidence based on phytotherapic approach, Dermatol. Therapie,
Dario Fai 1, Carlotta Fai 2, Maura Di Vito 3 4, Cecilia Martini 4, Guglielmo Zilio 5, Heide De Togni 5, Nov. 2020: 33(6)
[5] https://www.herbamed.ch/produkt/cardiospermum-halicacabum-o/
Weitere spannende Studien: